Vortrag in Hellental am 12. März 2010
"Im Rausch des Unerlaubten - Wilddiebe im Solling"
Daniel Althaus, Uslar-Ahlbershausen
Waren die Wilddiebe im Solling Schwerverbrecher oder edle Räuber wie einst Robin Hood?
Dieser Frage ging der Vortrag von Daniel Althaus nach, der sich im Rahmen seiner Magisterarbeit intensiv mit dem Thema beschäftigt hat.
Der Schwerpunkt seiner Untersuchungen lag auf dem 18. und 19. Jahrhundert, wobei sein Blick auch über diesen Zeitrahmen hinausschweifte.
Die Taten fast legendärer Wilddiebe, wie Schöatchen Bartels aus Sievershausen, wurden ebenso beleuchtet wie das Leben der vielen unbekannten Wildschützen, die ihre Spuren in den Archivalien der Staatsarchive, Zeitungsberichten oder den Aufzeichnungen Heinrich Sohnreys hinterlassen haben.
Dargestellt wurden die Lebenswelt der Sollinger und die Beweggründe, die einige von ihnen in die Illegalität trieb.
Es fehlten natürlich auch nicht ihre Gegenspieler, die Forstbeamten, die im „Kampf gegen das Wilderertum“ Leib und Leben riskierten und nur wenig Verständnis dafür aufbrachten, wenn der Wilderer unter den kleinen Leuten ein gewisses Ansehen genoss.
Die Weitentwicklungen der Kriminaltechnik, vor allem die immer professionellere Spurensicherung, führten zu immer besseren Aufklärungsraten.
Wenn die Beamten einen Wilddieb ergriffen, drohten diesem schwere Strafen, wobei auch die Beurteilung des Straftatbestands im Laufe der Zeit einem kontinuierlichen Wandel unterlag.
Auch dieser Aspekt des Themas kam in dem Vortrag nicht zu kurz.