Paritätische Volksschule

Klaus A.E. Weber

 

Schüler*innen der Simultanschule

Eine von Lehrkräften in unterschiedlicher Qualität geführte Schulchronik besteht für den Zeitraum 1929-1962.[4]

 

[1]

© Historisches Museum Hellental

 

Simultanschule

Bis um 1758 wird für alle Hellentaler Schüler*innen der Schulunterricht im etwa 2 km entfernt gelegenen Bauerndorf Merxhausen erteilt.

Im gleichen Jahr kann in Hellental ein Schul- und Kapellengebäude errichtet werden, so dass hiernach der schulische Unterricht vor Ort in der Volksschule Hellental erfolgt.[2]

Die Volksschule ist als Simultanschule eine „Schule für Schüler*innen aller Bekenntnisse“.

Das Schulgebäude am heutigen Standort des Dorfgemeinschaftshauses umfasst in jener Zeit zugleich auch Lehrerwohnungen.

 

Stundenplan vom Sommerhalbjahr 1895 [1]

© Historisches Museum Hellental

 

1895

Für das Sommerhalbjahr 1895 ist bekannt [1], dass in "der Schule zu Hellenthal" von Montag bis Sonnabend in drei Abteilungen folgende Fächer „von A bis Z” unterrichtet werden:

  • Abschreiben

  • Aufsatz

  • biblische Geschichte

  • Diktat

  • Erdkunde

  • Geschichte

  • Handarbeiten

  • Katechismus, (Kurf.) Lesen

  • Literatur Lesen

  • (schriftliches) Rechnen

  • Schreiben

  • Schreib-Lesen

  • Singen

  • Turnen

  • Zeichnen.

 

1910

Ende des Jahres 1910, als das Dorf etwa 750 Einwohner zählt, soll es etwa 150 Schulkinder gegeben haben.

 

1931

Die zweite "Schulstelle" der Volksschule wird 1931 "eingezogen".

 

1943

Im April 1943 besuchen 35 Schulkinder die Volksschule.[5]

 

1947

In der Nachkriegszeit zählt im August 1947 die Volksschule 98 Schüler*innen, wovon fast die Hälfte "Flüchtlingskinder" sind.[5]

Im November 1947 werden bei einer Schulstelle 91 Kinder unterrichtet.

 

1948

Per Verfügung vom 08. April 1948 wird von der Bezirksregierung Hildesheim die von der Gemeinde beantragte "2. Lehrerstelle an der paritätischen Volksschule" genehmigt.[5]

Es gibt 95 Schüler*innen.

 

1949

Einer 1949 begonnenen schulchronistischen Aufzeichnung des Lehrers Bernhard Lehmann (Gemeindeschule Hellental) ist zu entnehmen, dass bei seinem Dienstantritt im April 1929 noch keine Schulchronik vorgelegen habe.

 

1956

Im Mai 1946 besuchen 40 Kinder die Hellentaler Volksschule.

 

1957

1957 besteht in Hellental eine Volksschule mit einer Schulstelle und 41 Kindern.

 

1966

Am 01. Dezember 1966 besuchen 12 Kinder die Volksschule in Hellental; "künftig dauernd unter 18!".

Während die Schüler*innen der Hellentaler Grundstufe in Merxhausen unterrichtet werden, unterrichtet Karl Mansfeld die Schüler*innen des 5.-8. Schuljahres aus Merxhausen in Hellental.

Die Lehrerin Gerda Henniges unterrichtet in Merxhausen.

Im August 1966 bestehen Überlegungen, Schüler*innen der Grundstufe nach Heinade zu "überweisen", "dort Unterrichtserteilung in 2 Klassen - 65 Schüler - möglich (Heinade, Merxhausen, Hellental)".

 

1967

Öffentlich-rechtliche Vereinbarung

"Gemäß § 13 des Zweckverbandsgesetzes vom 07. Juni 1939 in der Fassung der Verordnung vom 11. Juni 1940 (Nieders. GVBl. Sb. II S. 109) und § 4 des Schulverwaltungsgesetzes (SchVG) in der Fassung vom 28. März 1962 (Nieders. GVBl. S. 37) wird zwischen der Gemeinde Hellental und der Gemeinde Deensen anstelle der Bildung eines Zweckverbandes folgende öffentlich-rechtliche Vereinbarung geschlossen:

§ 1

Die volksschulpflichtigen Kinder des 1.-4. Schuljahres der Gemeinde Hellental werden am 15. August 1967 in der Volksschule Deensen unterrichtet.

Die Schüler/innen werden damit im Bereich der Gemeinde Deensen schulpflichtig.

§ 2

Die Gemeinde Hellental leistet am 15. August 1967 einen Pauschalbeitrag zu den sächlichen Kosten der Volksschule in Deensen in Höhe von jährlich 80,-- DM je Schüler/in und Schuljahr.

§ 3

Die Vereinbarung tritt außer Kraft bei einem Zusammenschluss der beteiligten Gemeinde zu einem Schulzweckverband.

§ 4

Die Vereinbarung tritt am 15. August 1967 in Kraft."[3]

 

Für die Gemeinde Hellental unterzeichnet der Gemeindedirektor Roloff am 18. August 1967 die öffentlich-rechtliche Vereinbarung „über die Beschulung der volksschulpflichtigen Kinder der Gemeinde Hellental in der Volksschule Deensen“.

Mit Wirkung vom 15. August 1967 genehmigt am 24. Oktober 1967 für den Landkreis Holzminden der Oberkreisdirektor Jeep die Vereinbarung.

Die schulaufsichtsbehördliche Genehmigung durch den Regierungspräsidenten in Hildeshein erfolgt am 03. November 1967.

 

Grundstufenschüler*innen

Schülerzahlen der Grundstufen jeweils zum 01. August des angegebenen Jahres - Stand 1967

                     Hellental           Merxhausen                 Heinade

1966               12

1968               10                   14                               17

1969               12                     9                               22

1970               10                   13                               32

1971               13                   11                               30

1972               11                   17                               28

 

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[1] LESSMANN 1984, S. 42-47, 66-67.

[2] HEINEMANN 1877, S. 162-204.

[3] KA HOL 1054.

[4] NLA WO, 99 N 691.

[5] KA HOL 1058.