Dorf-Schriften

Klaus A.E. Weber

 

Die beiden ersten herausgegebenen Bände stellen primär das Ergebnis eines genealogischen Forschungsprojekts von nicht nur lokal herausgehobener historischer Bedeutung dar.

Beide Bände reihen sich auch ein in die laufende archäologische und historische Erforschung des Landkreises Holzminden und des Weser-Leine-Berglandes.

In den historischen Einleitungen der beiden Bände erfolgt ein geschichtlich orientierender Rückblick auf das eng mit den jeweiligen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bedingungen und Veränderungen verquickte Schicksal der Menschen in den Dörfern des alten Weserdistrikts im ehemaligen Herzogtum Braunschweig.

Anhand von Registern werden in den genealogischen Hauptteilen die erforschten Personenstandsdaten und ihre familiengeschichtlich erkennbaren Zusammenhänge umfassend dargestellt.

Bislang sind in der vereinseigenen Dorf-Schriften-Reihe folgende Publikationen erschienen:

 

Band 1

Veröffentlichung im Selbstverlag: Dezember 2003, 2. Auflage März 2004

NÄGELER, F. WOLFGANG, KLAUS A.E. WEBER:

Ortsfamilienbuch Hellental – Geschichte und Einwohner von 1717 bis 1903.

- vergriffen - Belegexemplar im Museum im Backhaus ⎸Hellental

Aus dem Inhalt:

  • Hellental – noch heute eine enge Verbindung von Menschen, Geschichte(n) und Natur

  • Von der ”Glase Hütte” zum Arbeiterdorf im Grenzraum des Herzogtums Braunschweig.

  • Zeittafel: Hellental im Spiegel der Geschichte des 18./19. Jahrhunderts

  • Hellentaler Familien und Einwohner

  • Register

 

Mit dem vorliegenden Ortsfamilienbuch erschien im Dezember 2003 der erste Band der vereinseigenen Dorf-Schriftenreihe.

Es soll allen Interessierten Auskunft geben über die im 18. und 19. Jahrhundert im abgelegenen Sollingdorf Hellental lebenden und arbeitenden Familien und Einwohner in der wechselhaften, oft auch leidvollen Zeit des deutschen Aufbruchs zur Industrialisierung, einher gehend mit vielfach problematischen Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen in dem abgeschiedenen Sollingtal.

 

Band 2

Veröffentlichung im Selbstverlag: Juni 2005

NÄGELER, F. WOLFGANG, KLAUS A.E. WEBER:

Ortsfamilienbuch für Heinade, Hellental, Merxhausen und Denkiehausen – Geschichte und Einwohner zwischen Solling und Holzberg ab 1648.

- vergriffen -

Belegexemplar im Historischen Museum Hellental

 

Das Ortsfamilienbuch wurde von dem Familienforscher Wolfgang F. Nägeler (Stadtoldendorf) und dem Sozialmediziner Dr. Klaus A.E. Weber (Hellental) in ehrenamtlicher Arbeit erstellt, unter Mitwirkung von Wolfgang Anders (Stadtoldendorf).

Dabei wurde der Fokus auf eine möglichst umfassende familienkundliche Darstellung in den vier Dörfern des heutigen Kirchspiels Heinade ab 1648 gerichtet.

Das Ortsfamilienbuch verbindet Regional- und Dorfgeschichte, Heimat- und Familienkunde.

Es soll orts- wie familiengeschichtlich Interessierten, genealogisch und sozialhistorisch Forschenden Auskunft geben über die seit der Mitte des 17. Jahrhunderts in den vier Dörfern zwischen dem nördlichen Sollingrand und dem Holzberg wohnenden und arbeitenden Familien im alten braunschweigischen Weserdistrikt.

Redaktionell ist das gut 1.200 Seiten starke Ortsfamilienbuch in Halbbände gegliedert:

Im ersten Halbband werden die Dörfer Heinade, Hellental und Merxhausen und Denkiehausen als eigener Sozialraum beleuchtet.

Eingebettet zwischen den nördlichen Ausläufern des Sollings und dem markanten Holzberg gehörte dieser entlegene Sozial- und Grenzraum des Weserberglands seit dem Spätmittelalter zum alten Herzogtum Braunschweig.

Aus dem Blickwinkel unseres modernen Zeitalters wird der „Geschichte vor Ort“ nachgegangen und der Dorfgeschichte personenbezogen Namen gegeben.

Tiefreichende Veränderungen ländlicher Lebensbedingungen und damit verbunden auch des dörflichen Siedlungsbildes wurden durch besondere demographische und ökonomische Entwicklungen im 16.-19. Jahrhundert ausgelöst.

Wesentliches Ziel der historischen Betrachtungen im ersten Halbband ist es, für die einstigen Landleute zwischen Solling und Holzberg zeitgeschichtliche Kulissen zu skizzieren, die näherungsweise die historisch bedeutsamen Epochen und Vorgänge, die europäischen, nationalstaatlichen, regionalen und dörflichen Ereignisse abbilden.

Dokumentiert und mit Registerteilen zusammengestellt sind im zweiten Halbband über 18.600 Personenstandsdaten mit etwa 6.350 Familien.

 

Inhalt

Erster Halbband

Historische Betrachtungen und ortsgeschichtliche Beiträge - Landleute am Solling und Holzberg 1648-1926

von Klaus A.E. Weber

1. Historische Betrachtungen mit ortsgeschichtlichen Beiträgen

1.1 Verwaltung im Wandel – Das Schicksal des „blau-gelben“ Kleinstaates Braunschweig

1.2 Spuren prähistorischer Menschen zwischen nördlichem Solling und Holzberg

1.3 Grenzlage im und am Solling - Die „Hellental-Merxhausener Senke” als historischer Grenzraum

1.4 Es geht eine dunkle Wolke … – Besetzen, Morden, Brandschatzen, Plündern im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648)

1.5 „Old economy“ - Bäuerliche Hofwirtschaft, Bauernklassen und die agrarische Modernisierung – Entwicklungen und Strukturen ländlichen Lebens

1.6 Ländlicher Hausbau – Wandel im Wohnen und häuslichen Wirtschaften

1.7 Die edle freie Glasmacherkunst - Glasmacherfamilien im „gläsernen Herzen Niedersachsens“

1.8 Gang der Geschichte zur Bürgerlichkeit

1.9 Die neue aufstrebende Wirtschaftsform der „Proto-Industrialisierung“ und des „Merkantilismus“

1.10 Schreckensjahre im Solling – Der Siebenjährige Krieg (1756-1763)

1.11 Die „Napoleonische Epoche" (1807-1813) - Eine gewaltige europäische Ära

1.12 Vom regionalen Wirken des Hofjägermeisters Johann Georg v. Langen

1.13 Sozialstruktur, Subsistenz, Professionisten und nichtzünftige Erwerbsquellen

1.14 Flachsanbau, Garnspinnen und Leinwandproduktion - Der Flachs geht neunmal durch des Menschen Hand

1.15 Verschärfung der sozialen Situation „kleiner Landleute“ im 19. Jahrhundert und die Wilddieberey

1.16 Missernten und schwere Hungerkrisen im 18./19. Jahrhundert - und Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht

1.17 Trotz alledem… - Revolutionen, Aufstände und Übergriffe, demokratische Bestrebungen und Jubel (um 1848)

1.18 Der Übergang zur Industriegesellschaft und die sozialen Folgen

1.19 Einwandern, Auswandern, Flüchten - Binnenwanderung und überseeische Auswanderung als Phänomen der Armut sozialer Unterschichten

1.20 „Demografischer Wandel“ – Zur Dorfentwicklung und Bevölkerungsdynamik

1.21 Seuchenzüge, Krankheiten und andere Schicksale „kleiner Landleute“

1.22 Vom Feuerhülfswesen zur Freiwilligen Feuerwehr

1.23 Höfebezogene Verbindungen nach Deensen

1.24 Die Zeit um den Ersten Weltkrieg (1871-1926)

1.25 Lokale Hinweise von Wilhelm Raabe (1831-1910)

2. Dorfgeschichte(n) zwischen Nordsolling und Holzberg

2.1 Heinade – Ein altes Bauern- und Pfarrdorf zwischen Solling, Holzberg und Heukenberg

2.1.1 „Heina“ im Spätmittelalter und Dreißigjährigen Krieg

2.1.2 Alte Hausstellen und Höfe, Hudewirtschaft und Ackerbau, Hand- und Spanndienste und der Zehnte

2.1.3 Heinade im 18./19. Jahrhundert

2.1.4 Die „Pfarre“ und das „Heenadische“ Kirchenleben

2.1.5 Die Schule und Schulmeister von Heinade

2.1.6 Der „Pilgrim im Solling“ – Vom alten Glashüttenstandort zum beschaulichen Wohnhaus

2.1.7 Haus- und Torinschriften in Heinade

2.2 Hellental – Ein fast tirolerisch anmutendes Holzhauerdorf im nördlichen Sollinge

2.2.1 Von der „Glase Hütte” zum Arbeiterdorf im unwirtlichen Grenzraum des Herzogtums Braunschweig

2.2.2 „Fritz von der Leine“ in Hellental

2.2.3 „Das Helldahl“ - „Höllenthal“ – „Hellenthal“

2.2.4 Erste Ansiedlungsphase (um 1717): Das kurze Intermezzo der nichtfürstlichen Glashütte Zur Steinbeke im braunschweigischen Solling

2.2.5 Alte Glasmacherfamilien in Hellental

2.2.6 Zweite Ansiedlungsphase: Vom alten Hüttenplatz und Werkweiler zum Zuwanderungsdorf - Die Zusiedlung im Zeitalter der Aufklärung, am Vorabend der Französischen Revolution

2.2.7 Arbeit und Not der „kleinen Leute“ in Hellental

2.2.8 Vom Pochwerk zur Kornmühle am Berg

2.2.9 Bevölkerungsentwicklung im armen Arbeiter- und Handwerkerdorf

2.2.10 Hellentaler Landleute, „Helldahlsche Vertellesche” und Döneken

2.2.11 Die evangelisch-lutherische Kapelle als „Seele des Dorfes”

2.2.12 Die bitterarme Dorfschule – Die schlechteste in ihrer Art

2.2.13 Die „Böse Krankheit“ und der angelobte Choleratag

2.2.14 Hellental in und nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918)

2.2.15 Leben im Licht und Schatten des Tales - Ein er(n)stes Fazit

2.3 Merxhausen – Ein altes bäuerliches Dörp undern Sollige

2.3.1 Marckshusen im Spätmittelalter

2.3.2 Dorfkrug, alte Höfe, „Einhäuser“ und Einwohner

2.3.3 Capelle und Schulhaus

2.3.4 Blütezeit des Leinenhandels und die Familie Rothschild

2.3.5 Weitere historische Erwerbsquellen in Merxhausen

2.3.6 Es klappern die Mühlen am Spüligbach

2.3.7 Der Heinader Angriff auf das Nebenzollamt Merxhausen vom März 1848

2.3.8 Das Forstrevier Merxhausen

2.3.9 Haus- und Torinschriften in Merxhausen

2.4 Denkiehausen – Ein idyllisch zwischen dem Holzberg und den Amtsbergen gelegenes Kapellendorf

2.4.1 Geschichtliche Entwicklung der Landgemeinde Denkiehausen

2.4.2 Wie Merxhausen und Denkiehausen dem Kirchspiel Deensen im 17. Jahrhundert zugeschlagen wurde

2.4.3 Eine gespenstige Sage

3. Glossar

4. Zeittafel (Kalendarium): Die Dörfer im Spiegel der Geschichte

5. Literatur- und Quellenverzeichnis

 

Zweiter Halbband

Einwohner und Familien am Solling und Holzberg ab 1648

von Wolfgang F. Nägeler

6. Die Einwohner und Familien von Heinade, Hellental, Merxhausen und Denkiehausen

6.1 Einführung

6.2 Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen und Symbole

6.3 Einwohner- und Familienregister

6.3.1 Namenverzeichnis (maskulin/feminin)

6.3.2 Berufsverzeichnis

6.3.3 Krankheitenverzeichnis

6.3.4 Ortsverzeichnis

6.3.5 Personenverzeichnis

 

Zum Geleit

Liebe Leserin, lieber Leser,

mit dem vorliegenden Ortsfamilienbuch für das Kirchspiel Heinade, beginnend um 1648, erscheint nach mehrjähriger Vorarbeit im Juni 2005 der zweite Band der Dorf-Schriften-Reihe unseres Heimat- und Geschichtsvereins für Heinade-Hellental-Merxhausen e.V.

Das umfassende Ortsfamilienbuch berichtet in seinem einleitenden Halbband regional- und lokalgeschichtlich vom Leben und Arbeiten zwischen Solling und Holzberg, von Bauern, Tagelöhnern, Glasmachern, Leinenwebern, Waldarbeitern und anderen Landhandwerkern der nördlichen Sollingrandregion.

War über weite Strecken unsere alte Heimat- und Dorfgeschichte, wenn überhaupt, bislang nur unzulänglich aufgearbeitet, so wird durch das vorliegende Werk ein erstes Schließen historischer Lücken vorgenommen.

Aber erst der projektierten „Ortschronik der Gemeinde Heinade“ wird es letztlich vorbehalten bleiben, eine abschließende Darstellung und Würdigung unserer Döfer und ihrer langen, bewegten Geschichte zwischen nördlichem Solling und Holzberg herbeizuführen.

Mit dem „Ortsfamilienbuch Hellental - Geschichte und Einwohner von 1717 bis 1903” war als Pilotprojekt bereits im Dezember 2003, zum 8. Hellentaler Weihnachtsmarkt, der erste Band unserer vereinseigenen Dorf-Schriften-Reihe im Selbstverlag erschienen.

Der Heimat- und Geschichtsverein Heinade-Hellental-Merxhausen e.V., der im Mai 2002 gegründet wurde, verfolgt satzungsgemäß u.a. auch den Zweck, die Heimatpflege und Heimatkunde wie die Erforschung der Geschichte der Gemeinde Heinade mit ihren drei Ortsteilen Heinade, Hellental und Merxhausen zu fördern, verwirklicht auch durch die Herausgabe eigener Publikationen, wie mit der begonnenen Dorf-Schriften-Reihe, deren Leitung und Redaktion unserem Vorstandsmitglied Dr. Klaus A.E. Weber (Hellental) obliegt.

Das vorliegende Ortsfamilienbuch für Heinade, Hellental, Merxhausen und Denkiehausen verbindet regional- und lokalgeschichtliches, heimat- und familienkundliches Interesse zugleich.

Es soll allen orts- wie familiengeschichtlich Interessierten und genealogisch wie sozialhisorisch Forschenden gezielt Auskunft über die vom Spätmittelalter bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts in den Dörfern des Kirchspiels Heinade, in Heinade, Hellental, Merxhausen und Denkiehausen lebenden und arbeitenden Einwohner und Familien sowie über ihre zahlreichen Angehörigen geben - in der wechselhaften, oft auch leidvollen Zeit in und nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), des deutschen Aufbruchs zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert und der Zeit um und nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918). Dargestellt werden dabei die vielfach problematischen Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen in der eher abgeschiedenen nördlichen Sollingrandregion.

Es wird schwerpunktmäßig ein historischer Zeitraum skizziert, in dem die Menschen der hiesigen Region ihre Existenz vornehmlich durch körperliche Aktivität sicherten.

Die beiden Hauptautoren Wolfgang F. Nägeler (Stadtoldendorf) und Dr. Klaus A. E. Weber (Hellental) schufen gemeinsam mit dem Coautor Wolfgang Anders (Stadtoldendorf) - unter Mitwirkung von Jutta Graßhoff (Hellental), Barbara Mickein (Hellental), Heinrich-Dieter Ohrmann (Heinade), Gerhard Ross (Hellental), Heinrich Schattenberg (Merxhausen), Wolfgang Schmidt (Hellental), Heinrich Schoppe (Heinade), Christel Schulz-Weber (Hellental) und Heinrich Seitz (Hellental) - mit dem „gewichtigen“ Ortsfamilienbuch einen weiteren wichtigen Beitrag im Vorfeld des ehrgeizigen wie aufwändigen Projektes der Erstellung einer umfassenden „Ortschronik der Gemeinde Heinade“.

Dafür gebührt allen Mitwirkenden Dank und Anerkennung der Gemeinde Heinade.

Das vorliegende Ortsfamilienbuch ist zudem auch fassbarer Ausdruck eines besonderen bürgerschaftlichen Engagements in unserer ländlichen Gemeinde.

Die Gemeinde Heinade weist in ihren drei Ortsteilen eine recht unterschiedliche, teilweise auch gemeinsame dorfgeschichtliche Entwicklung auf.

Die Dörfer Heinade, Hellental und Merxhausen, ehemals selbständige Gemeinden, zählen seit Anfang der 1970er Jahre als Ortsteile zur Gemeinde Heinade.

Das Dorf Denkiehausen hingegen gehört als Ortsteil zur Gemeinde Wangelnstedt.

Die Gemeinden Heinade und Wangelnstedt sind ihrerseits Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Stadtoldendorf im südniedersächsischen Landkreis Holzminden, vormals gelegen im alten Weserdistrikt des ehemaligen Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel.

Die Beiträge der beiden Halbbände des Ortsfamilienbuches zielen u.a. auch darauf ab, einerseits das Verständnis und die Begeisterung für die Besonderheit unserer teilweise noch weitgehend historisch erhaltenen Dorfanlagen zu fördern, andererseits im Zeitalter eines enormen demografischen Wandels, einer zunehmenden politischen „Europäisierung“ und wirtschaftlichen „Globalisierung” das persönliche Interesse an der, vielleicht auch eigenen, regionalen, lokalen und familiären Vergangenheit sowie an den langen verwandtschaftlichen Beziehungen in unseren Dörfern und darüber hinaus zu wecken.

Ich wünsche auch diesem zweiten Ortsfamilienbuch mit seinen regional- und ortsgeschichtlichen Beiträgen - und damit zugleich auch der hierdurch fortgeführten Dorf-Schriften-Reihe unseres Heimat- und Geschichtsvereins - eine rege interessierte Leserschaft und eine weite, nicht nur lokale Verbreitung.

Heinade, im Mai 2005

Heinrich Schoppe

Bürgermeister

Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins für Heinade-Hellental-Merxhausen e.V.

 

Vorwort

Es waren immer Menschen „vor Ort“, die es für Wert erachteten, sich der mühsamen und langwierigen Aufgabe zu unterziehen, die Geschichte ihrer Heimatgemeinde, ihres Lebensraumes, in Schrift und Bild festzuhalten. Auch im Landkreis Holzminden spiegelt eine Vielzahl an Chroniken, die in der Regel zu den jeweiligen Ortsjubiläen herausgegeben worden sind, diese Bemühungen wider.

In der Momentaufnahme der Herausgabe und der Inbesitznahme durch die Bürgerschaft erfüllen sie sicherlich, jede für sich genommen, eine indentitätsstiftende Funktion.

In vielen Fällen sind die in den Werken geschilderten Entwicklungsprozesse in der Wirtschafts- und Sozialstruktur auf den Dörfern unseres ländlichen Raumes relativ gleichförmig oder zumindest ähnlich abgelaufen.

Aber ebenso häufig lassen sich doch durch die eine oder andere Besonderheit auch die vorhandenen Unterschiede aufzeigen.

Das Studium dieser meist unspektakulär verlaufenen „kleinen“ Lokalgeschichten führt z.B. zu der wichtigen Erkenntnis, inwieweit die fernab in der „großen“ Regional- oder Landesgeschichte getroffenen Entscheidungen Auswirkungen auf das Alltagsleben eines dörflich strukturierten Gemeinwesens hatten.

Einzeln und besonders auch in ihrer Gesamtheit gesehen, haben diese „Ortsgeschichtsbücher“ nicht nur deshalb einen nicht zu unterschätzenden Wert.

Mit dem Ortsfamilienbuch für das Kirchspiel Heinade werden erstmals die historischen Zusammenhänge der zwischen Solling und Holzberg liegenden Dörfer Heinade, Hellental, Merxhausen und Denkiehausen durch Darstellung der gemeinsamen Geschichte in das Blickfeld gerückt.

Aus topografischer Sicht ist dieses kein geschlossener sondern offener Raum, der immer wieder auch als Durchgangsgebiet genutzt wurde.

Mit der Vorlage dieses Werkes kann jetzt eine als schmerzlich empfundene Forschungslücke in der Erkundung der Geschichte unserer Heimat geschlossen werden.

Die Herangehensweise sowie die Aufarbeitung der Thematik, die alle Facetten dörflichen Lebens durch die Jahrhunderte beleuchtet und durch den ausführlichen genealogischen Teil ihren (ehemaligen) Bewohnern ein „Gesicht“ verleiht, macht das in zwei Halbbände aufgeteilte Gesamtwerk zu einer reichhaltigen Quelle an historischen Daten für die heute und in Zukunft in den Gemeinden lebenden Bürgerinnen und Bürger, die heimatgeschichtlich interessierten und forschenden Menschen und nicht zuletzt auch für die wissenschaftlich arbeitenden Personen.

Es ist deshalb als besonders dankenswert hervorzuheben, dass die beiden Hauptautoren, Dr. Klaus A.E. Weber und Wolfgang F. Nägeler sich der fast unendlichen Mühe unterzogen haben, in ehrenamtlicher Tätigkeit unter Aufbringung eines Großteils ihrer Freizeit das umfangreiche Werk auf den Weg und auch zum Abschluss zu bringen.

Für die weiteren historischen Forschungen über die Kulturlandschaft des Landkreises Holzminden und darüber hinaus, wird dieser Doppelband sicherlich zukünftig ein wichtiges Nachschlagewerk darstellen.

Wenn schon diese gehaltvolle beachtliche Arbeit von den Hauptautoren ganz bescheiden als Vorstufe einer projektierten „Ortschronik der Gemeinde Heinade“ präsentiert wird, wäre die Gemeinde sicherlich schlecht beraten, wenn sie nicht alles daran setzen würde, ein Erscheinen der in Aussicht gestellten Ortschronik zu ermöglichen.

Bevern, im Mai 2005

Dr. Christian Leiber M.A.

Kreisarchäologe

Leiter des Kulturzentrums Weserrenaissance Schloss Bevern