Alte und neue Löns-Buche

Klaus A.E. Weber

 

Hermann Löns (1866-1914) gab Hellental mit seinen beiden Erzählungen „Das Tal der Lieder” und „Das Hellental” einen bleibenden literarischen Namen.

 

Die "alte" (vorne) und "neue" Lönsbuche im Mai 2011

mit geschnitzter Gedenktafel und einer Texttafel

© HGV-HHM, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Alte „Löns-Buche“ - bis 2005

Zum Gedenken an Hermann Löns war bei Hellental eine stattliche Rotbuche am Waldrand des östlichen Berghangs – etwa 500 m vom LandHotel Lönskrug entfernt - als „Löns-Buche” bestimmt.

Am 09./10. September 1967 wurde im Rahmen eines großen Dorffestes und in Gegenwart der damaligen „Lönsgesellschaft Deutschland-Österreich“, die hier ihre Jahrestagung 1967 abhielt, eine aus Eichenholz geschnitzte Gedenktafel mit einem Löns-Bildnis enthüllt und an der „Lönsbuche“ dauerhaft befestigt.

Des Weiteren wurde der traditionelle „Timmermannsche Dorfkrug“ zum „Landgasthof Lönskrug” umbenannt und die vom ihm zum Oberdorf hinauf führende Dorfstraße als „Lönsstraße“ ausgewiesen.

„Hermann Löns zu Dank verpflichtet“, war zu seinem 100. Geburtstag eine eindrucksvolle Gedenkfeier auf dem Hellentaler Dorfplatz unter der „Friedenseiche“ (damals „Lönseiche“ genannt) abgehalten worden.

Im Beisein von Ernst Löns, einem Bruder von Hermann Löns aus Hannover, wurde an der „Löns-Buche“ eine Gedenktafel angebracht, ein 1967 von Dieter Malchow (Hellental) aus Eichenholz geschnitztes, von Eichenlaub umkränztes Porträt des älteren Hermann Löns.[1]

Die Löns-Buche war Jahrzehnte lang eines der beliebtesten Ausflugs- und Wanderziele im nördlichen Solling.

Nach etwa 200 Jahren „skepsch“ geworden, wurde in der ersten Novemberwoche 2005 die altersbedingt abgängige „Löns-Buche“ gefällt.

 

© HGV-HHM, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Neue „Löns-Buche“ - seit Mai 2007

Eine neue „Löns-Buche“ wurde am 01. Mai 2007 am Standort ihrer Vorgängerin im Beisein zahlreicher Gäste und unter musikalischer Begleitung des Gesangsvereins Hellental feierlich eingeweiht.

 

© HGV-HHM, Fotos: Klaus A.E. Weber und Wolfgang Schmidt

 

Fiktive Ansprache des herzoglichen Abgesandten Laurentius vom Braunschweiger Hof [2]:

Zu wissen, daß auf des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn,

Herrn CARL, Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg

Gnädigsten Befehl heut untengesetzten dato im Hellenthale im fürstlichen Sollinge eine junge Fagus sylvatica purpurea ward gepflanzet und überlassen worden, dergestalt und also, daß bei den Unterthanen von jetzo an wieder verbessert werde das gedeihliche Gedenken an den Naturfreund, Jäger und Schreiber Hermann Löns, geboren anno 1866 und anno 1914 den Kriegstod erlitten.

Wornach sich der jetzige und jedesmalige Solling-Verkehrsvereine zu Hellental und also auch die Unterthanen im Tale der Lieder hinfort an verpflichten, das Wachsen und Gedeihen der „Fagus sylvatica purpurea lönsius“ geflissentlich sorgsam zu achten und zu pflegen.

Urkundlich des Fürstlich Cammer-Secrets und nebengesetzter Unterschrift.

Laurentius  Braunschweig, den 01. Mai 2007

 

© HGV-HHM, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Neben der jungen Blutbuche, die als Abkömmling der alten gefällten Rotbuche im Dorfpark von Heinrich Seitz (Hellental) aufgezogen worden war, wurde die von Dieter Malchow (Hellental) im Jahr 2005 restaurierte Löns-Gedenktafel aufgestellt.

 

Aus Eichenholz geschnitzte Gedenktafel von Dieter Malchow, Hellental

Texttafel von Dr. Klaus A.E. Weber, Hellental

© HGV-HHM, Foto: Klaus A.E. Weber

 

_______________________

[1] nach CREYDT 1988a, S. 58: sw-Fotografie mit dem Text: "Von Ernst Löns 1964 zum 50. Todestag enthüllte Gedenktafel an der Lönsbuche bei Hellental".

[2] Dr. Klaus A.E. Weber als Hellentaler Ortsheimatpfleger.