18. Jahrhundert

Klaus A.E. Weber

 

um 1715/1717

  • Rückwandernde mecklenburgische „Glaser Meister” gründen die Glashütte „Steinbeke” mit ortsfester Werkssiedlung in einem Seitental des Hellentals (Übergang von der Wanderglashüttenphase zur ortsfesten Glasmanufaktur).

 

1719

  • Der Hellentaler Glashüttenbesitzer Jobst Henrich Gundelach heiratet in Holzminden Elisabeth Juliane Sophia Behm, Tochter des General-Superintendenden des Weserdistrikts und fürstlich-braunschweigischen Abts zum Kloster Amelungsborn Christian Heinrich Behm.

  • In der Kirche Heinade wird für die Hellentaler Glasmacher eine Prieche angelegt.

 

1728

  • Die Hellentaler Glashüttensiedlung kommt zur Parochie (Pfarrei) Heinade, Filialkirche von Deensen.

 

um 1735

  • Jobst Henrich Gundelach und dessen Ehefrau stiften der Kirche in Heinade zwei Abendmalkelche.

 

1743

  • Die Hellentaler Glashütte wird an das Herzogtum Braunschweig abgetreten und um 1744 an den nahen "Schorbornteich" zur Errichtung der fürstlichen Glasmanufaktur Schorborn verlegt.

 

um 1745

  • Stilllegung der Glashütte im Hellental.

 

1745

  • Erstellung der Flurkarte "Geometrischer Grundriss Der Merxhäuser-Forst Wie selbiger in Anno 1745" aufgenommen worden von Ludwig August Müller - Namensvermerk "Höll Thaler Glashütte"

  • Abwanderung der meisten Hellentaler Glasmacherfamilen nach Schorborn.

 

1746

  • Erstmals findet sich der Ortsname „Hellenthal” bei einem Taufeintrag im Kirchenbuch Heinade.

 

1746-1783

  • "Gerlachsche Karte" unter Herzog Carl I. - Braunschweigische Generallandesvermessung 1746-1783

 

1753

  • Ab 1753 systematische Anlage des gewerblichen Dorfes Hellental - zur „Beförderung des commerce“ - als "Colonie im Hellenthale"
  • Staatlich geförderter Ausbau der alten, allmählich zerfallenden Glasmachersiedlung zur neuen Dorfsiedlung um die Bergquelle und gezielte Ansiedlung von Anbauern (Arbeiter-/Handwerkerfamilien) im Zusammenhang mit der merkantilistischen Wirtschaft- und Bevölkerungspolitik und der herzoglichen Verordnung von Carl I. vom 19. März 1753 über den "Neuen Anbau auf dem Lande".

 

1750er/1760er Jahre

  • Bei Merxhausen wurden über 50 Morgen "dreische Ländereien" (Dreische) allmählich in Gärten umgewandelt.

  • Der Talname Hellenthal wird endgültiger Dorfname.

  • Einrichtung einer Schleifmühle in Hellental.

 

1756

  • Heinade weist 34 Haustellen auf, davon zwei Ackerhöfe, 10 Halbmeier, sieben Groß- und vier Kleinköter, zudem 11 Kirchhöfer oder Brinksitzer.
  • Die Fläche des Ackerlandes (ohne Wiesen und Rottland) beträgt 454,5 Morgen.

  • Erstes Kirchenbuch Hellental (1756-1814).

 

1756-1753

Siebenjähriger Krieg

 

1757-1758

  • Das mit Preußen verbündete Fürstentum Braunschweig wird durch die französische Armee besetzt, auch mit Auswirkungen auf Heinade und Merxhausen bis hin auf das entlegene Hellental.

 

1758

  • In Hellental wird ein Schul- und Kapellengebäude „unter einem Dach” errichtet.

  • Bau der Hellentaler Wassermühle am Berg.

 

1761

  • Schreckensjahr auch für die Region (Siebenjähriger Krieg).

  • Flucht des Deenser Pastors Spohr nach Hellental.

 

1763

  • In Merxhausen gibt es zwei Halbspänner, vier Groß- und sieben Kleinköter, 24 Brinksitzer und zwei Anbauer, deren Grundherr (mit Ausnahme eines „Campeschen Kothofes“) der Herzog von Braunschweig ist.

  • Die Fläche des Dorfes beträgt 895 Morgen, 13 Ruten, wobei der Zehnte von 256 Morgen dem Herzog von Braunschweig gehört.

 

1763/1764

  • Beginn des Kapellenbaus in Merxhausen

 

1768

  • Vollendung des Kapellenbaus in Merxhausen

 

1765

  • Hellental weist 15 steuerpflichtige Gewerbetreibende auf, darunter 11 Leinenweber.

 

1775

  • Bei in und um Schorborn knapper werdenden Holzvorräten wird die "Grüne Glashütte" der 1744 errichteten Schorborner Glashütte nach der Pilgrimsgrund verlegt.

 

1781

  • Brand auf der Glashütte in Pilgrim.

 

1792

  • Der "Grundriß des Dorfes Hellenthal nebst den dazugehörigen Grundstücken im fürstlichen Amte Allersheim im Sollinge ..." entsteht.

  • Er zeigt detailliert die enge Bebauungsstruktur der Ortslage im Rahmen der außergewöhnlichen topografischen Verhältnisse,

  • Hellental hat 39 Haushaltsstellen.

 

1793

  • In Heinade leben 299 Einwohner, davon zwei Ackerhöfe, 10 Halbspänner, neun Kothöfe sowie 18 Brinksitzer und Anbauer.

  • Pilgrim zählt sechs Feuerstellen bei 58 Einwohnern.

  • In Merxhausen gibt es sechs Halbspänner, acht Kothöfe und 18 Brinksitzer.

 

Spätes 18. Jahrhundert

  • Betreiben eines Kalkofen im unteren Hellental im alten Forstrevier Merxhausen, in der Nähe des Dorfes Merxhausen.