„Hellent(h)al” – Bleibender Ortsname

Klaus A.E. Weber

 

Wie verschiedene Kirchenbucheinträge erkennen lassen, konnte sich der Name der ursprünglichen ortsfesten Waldglashütte „Steinbeke“ nicht als bleibender Name für die am Berghang planmäßig entstandene Arbeitersiedlung durchsetzten.

Bereits am 11. September 1746 wurde erstmals der Ortsname "Hellenthal" bei einem Taufeintrag im Kirchenbuch Heinade hinterlegt (Albrecht, Sophia Margretha).[24]

Am 29. Dezember 1748 ist hingegen der Taufeintrag "zur alten Hütte" verzeichnet (Albrecht, Magdalena Charlotte).[25]

Bei der Implementierung eines bleibenden Ortsnamens tat man sich in der Gemeinde des aus einer "Kolonie" entstehenden Sollingdorfes zunächst noch recht schwer.

In vorliegenden Quellen (Korrespondenz mit dem Hofjägermeister v. Langen) wird bereits Ende 1755 von der "Einrichtung des Dorfes Hellenthal betreffend" gesprochen; 1756 hies es "Glashütte zu Steinbeck jetzo Hellenthal".

Schließlich wurde der Talname "Hellenthal" im Zeitraum 1755/1757 zugleich auch bleibender Dorfname.[42]

So findet sich der Kirchenbucheintrag, dass ein Kind namens Johann Friedrich Eikenberg am 14. Januar 1756 zwar in "Steinbeke" getauft, am 08. September 1757 aber in "Hellenthal" beerdigt wurde.

Ein Kind namens Ferdinand Kuhlmann war am 25. Dezember 1755 in "Steinbeke" getauft, am 26. September 1757 aber in "Hellenthal" beerdigt worden.

Am 25. Juli, 03. Oktober bzw. 12. September 1756 wurden drei Kinder mit den Namen Schütte, Niemeyer bzw. Greinert in "Hellenthal" getauft, dem hingegen wurde ein Kind namens Kamman am 01. Januar 1757 wiederum in "Steinbeke" getauft.

Auch findet sich bei einem Taufeintrag vom 25. Dezember 1756 noch die ältere Ortsangabe "zur alten Hütte".

 

Beginn des 20. Jahrhunderts: "Hellenthal bei Merxhausen"

Im 19. Jahrhundert und auch noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts findet man die offizielle Adresse „Hellenthal bei Merxhausen“.

Ein Stempel der Gemeinde hat noch um 1920 den Aufdruck "Gemeinde Hellenthal".

 

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[24] NÄGELER/WEBER 2004; BLOSS 1950.

[25] NÄGELER/WEBER 2004.

[42] TACKE 1971, S. 61 (Fußnote 4), 63; NÄGELER/WEBER 2004, 2005, S. 306-310.