Sollingsteinbrüche und Steinbrucharbeiter
Klaus A.E. Weber
Zumindest während der Neuzeit war im Solling die Gewinnung und Verarbeitung von rotem wie auch von härterem grauem Sandstein von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung – und für die Kulturlandschaft prägend.[5]
Hellentaler Steinbrucharbeiter im Solling
© HGV-HHM, Foto: Klaus A.E. Weber
Steinbrecher und Fertigmacher
Einige Männer aus Hellentaler Familien arbeiteten als Steinbrecher oder Steinarbeiter in den zahlreichen Buntsandsteinbrüchen der näheren wie weiteren Umgebung des Sollings.[1]
▷ Ausstellung: Sandstein – regional
Aufgelassener Buntsandsteinbruch oberhalb des Dorfes Hellental
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Steinbruchbetrieb „August Meier, Hellental“
Seit dem 01. März 1938 betrieb in Pacht der Hellentaler Steinbrecher August Meier (*1900) als Unternehmer gemeinsam mit August Strohmeier einen Steinbruch im braunschweigischen Solling.[2]
Beide hatten gemeinsam mit Erich Meier und Karl Sievers einen eigenen Sandsteinbruch „aufgemacht“ - den Steinbruchbetrieb „August Meier, Hellental 47“.
Dies erfolgte offenbar im Kontext mit dem nationalsozialistischen „Dringlichkeits(Sofort=)programm der Weststrecke der Reichsautobahn“.
Der Steinbruchbetrieb war während des Dritten Reiches das einzige gewerbliche Unternehmen in Hellental, das Gewerbesteuer entrichtete.
Ein Archivdokument vom 26. September 1938 weist aus [2], dass August Meier und August Strohmeier zunächst in Schorborn Steinbrucharbeiter bei dem Steinbruchbetrieb Heinrich Heckemüller [4] aus dem Steinbrecherdorf Arholzen waren.[3]
Im Jahr 1938 betrug die gemeldete gesamte Jahresproduktion des Hellentaler „Steinbruchbetriebes August Meier“ [2]
-
etwa 1.200 t Hochbaumaterial
- etwa 200 t Wegebaumaterial.
Hierfür beschäftigte der Steinbruchbetrieb um 1938 insgesamt sieben Arbeiter, wovon sechs aus Hellental und einer aus Merxhausen kamen.
Sandstein-Erlebniswanderweg
Arholzen und der Sandstein - Ein Gang durch die Geschichte und Kulturlandschaft
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[1] CZYPPULL 2019.
[2] KA HOL 1065.
[3] LILGE/NÄGELER 2013, S. 99-117.
[4] LILGE/NÄGELER 2013, S. 112.
[5] STEPHAN 2010, S. 131.