Topografische Aufnahme 1792 für Landeszwecke
Klaus A.E. Weber
Die Braunschweigische General-Landes-Vermessung erfolgte zwischen 1746-1783.
Die Hellentaler Flure waren in den Feldrissen allerdings nicht erfasst worden.
Erst 1792 wurden der Talbereich als Im Höllen-Tal sowie das Dorf selbst topografisch für Landeszwecke aufgenommen.
Sie fallen somit nicht unter die Generalvermessung des Landes Braunschweig.[3]
Als Flurbezeichnungen finden sich nordöstlich des Dorfes im Talabschnitt nach Merxhausen hin:
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Auf den Salz-Cämpen
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Auf den Cämpen
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Auf den Langen Felde
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Auf der Wrige
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Auf dem Anger
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An der Winter-Lied.
Auch die topographische Landesaufnahme des Kurfürstentums Hannover von 1764-1786 weist nördlich des „Dasßelschen Mittel Berges“ ein Hellen Thal aus.[4]
Grundherr sämtlicher Hellentaler Grundstücke war im 18. Jahrhundert alleinig das Amt Allersheim („A A“).
Um 1792 wurde, neben dem gesamten Talbereich, auch das Dorf Hellental topografisch vom Land Braunschweig aufgenommen (Feldbeschreibung der braunschweigischen General-Landes-Vermessung).[1]
Wie die Vermessungskarte von 1792 ausweist, gab es etwa 75 Jahre nach Gründung der Glashüttensiedlung und etwa 36 Jahre nach der Dorfgründung in Hellental insgesamt 38 Hausstellen mit mindestens 124 Bewohnern.
Das alte bäuerliche Nachbardorf Merxhausen am nördlichen Sollingrand wies vergleichsweise 1793 die dreifache Einwohnerzahl auf, nämlich 373 Einwohner.
Die Summe aller Hellentaler Grundstücke, wie Hausstellen, Hofräume, Gärten und Wiesen, betrug 1792 insgesamt 107 Morgen, 146 Ruten (Quadratruten) und 15 Fuß.[1]
Die Gärten der Hellentaler Dorfbewohner lagen zumeist hinter dem Haus, die Wiesen teilweise am „Buchholz” oder im „Hülsebruch”.
Im Rahmen der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgeschlossenen Agrarreformen mit Gemeinheitsteilung erfolgte im Hellental jedoch keine Generalteilung mit Separation.[2]
Wie aus der Vermessung des Dorfes und dem daraus erstellten großformatigen, detailliert erstellten und handkolorierten Grundriß des Dorfes Hellenthal von 1792 hervorgeht, bestanden zum Ausklang des 18. Jahrhunderts in Hellental insgesamt 38 erfasste Gebäude mit 39 Hausstellen (128 Ruten).[1]
Die Hausstellenbesitzer verfügten durchschnittlich über etwa ½ - 3 Morgen Garten- und ca. 1 - 3½ Morgen Wiesenland bei einer Gesamtfläche von 107 Morgen und 146 Ruten Grundstücken nach dem Vermessungsregister.
Meist lagen die Gärten unmittelbar am Wohnhaus, die Wiesen hingegen teils am „Buchberge“ (Buchholz), teils im "Hülsebruch".
Die Summe der Flächen aller Hausstellen, Gärten und Wiesen (Liegenschaften) betrug insgesamt 107 Morgen, 140 Ruten und 15 Fuß.
Weitere Anbauten folgten dann 1793-1798.
Die staatlich geförderte, siedlungstypische Anlage des Hellentaler Oberdorfes lässt noch heute nachvollziehbar erkennen, dass bei der frühneuzeitlichen Dorfgründung und staatlich geförderten Neubesiedlung weitgehend planmäßig vorgegangen wurde.
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[1] Vermessung von 1792, Feldbeschreibung der braunschweigischen General-Landes-Vermessung – NLA WO 20 Alt 178; K 3344.
[2] KLEINAU 1967, S. 268.
[3] KRAATZ 1975-
[4] ENGEL 1978.