Living History 2018

Klaus A.E. Weber

 

Werrakeramik und Historische Kanutour Juli/August 2018

 

Wanfrieder

"Teller mit dem Falkenmotiv“

„Teller der Pocahontas“

aus dem Jahr 1605 [20]

Mahlhorndekorierte

polychrome Renaissancekeramik

Töpferwerkstatt

„Hinter den Weiden“

Hans Möller (1568-1625)

Keudellsches Schloss

Stadtmuseum Wanfried

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

„Mit dem Teller der Pocahontas kommt ein kleines Stück Weltgeschichte ins Alte Tal der Glasmacher“

Am 21. Juli 2018 konnte das im oberen Hellental eine große frühneuzeitliche Waldglashütte betreibende Glasmacherehepaar Hilbert und Grete an der Wanfrieder Schlagd, dem alten Wanfrieder Hafen, aufwändig bemalte Irdenware - Werrakeramik - erwerben und die wertvolle Wanfrieder Keramikfracht gut verpackt flussabwärts verschiffen lassen - eine außergewöhnliche Keramik, die Weltgeschichte schrieb, seitdem sie in James Fort in Virginia gefunden wurde.

Insbesondere hatte es dabei der direkt aus der Töpferwerkstatt „Hinter den Weiden“ des Töpfermeisters Hans Möller (1568-1625) kommende hochwertige und innenseitig reich verzierte "Teller mit dem Falkenmotiv“ dem aus dem Ausland angereisten "Glasermeister Hilbert" und seiner Frau "Grete" angetan.

Handelstüchtig die strategische Lage der Wanfrieder Schlagd als Warenumschlag- und Stapelplatz der Werra-Weser-Schifffahrt nutzend, konnte das Hellentaler Glasmacherehepaar im Gegenzug vielfältige und kostbare Trink- und Schenkgläser aus ihrer Waldglashütte im braunschweigischen Solling feilbieten.

Vor dem Hintergrund dieser fiktiven Keramik-Glas-Handelsgeschichte, die die Geschichte der Werra-Keramik wieder lebendig werden lässt, wurde nach 400 Jahren die originalgetreue Nachfertigung des renaissancezeitlichen Wanfrieder "Tellers mit dem Falkenmotiv“, eine Sonderanfertigung der Eschweger Kunstkeramikerin Ursula Wagger, über den Wasser- und Landweg in das „Alte Tal der Glasmacher“ transportiert.

 

© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Historisch-zeitgenössisch eingekleidet stellen Peter Lutz als "Captain John Smith" und Petra Fesch als "Pocahontas" [4] die fiktive Story der Journalistin Diana Wetzestein [2] zur Werra-Keramik nach.

Die abenteuerliche Kanu-Tour startete am 21. Juli 2018, um 15:25 Uhr, im historischen Wanfrieder Hafen, an der Schlagd, wo Peter Lutz und Petra Fesch vom Aktionsteam feierlich verabschiedet wurden.

Sie werden mittels historischem Replikat eines Rindenkanus "Objibwa" über 180 km 14 Tage lang auf der Werra und Weser unterwegs sein.

 

Living History

Aktionsteam

am 21. Juli 2018

"auf der Schlagd"

historischer Werra-Hafen

Wanfried

© Foto: Diana Wetzestein

Reinhard Wagger, Dr. Klaus A.E. Weber als Glasermeister Hilbert, Peter Lutz als Captain John Smith, Petra Fesch als Pocahontas mit dem "Falkenteller", Ursula Wagger, Christel Schulz-Weber als Grete, Frau des Glasrtmeisters

 

Captain John Smith und Pocahontas transportierten bei großer Hitze den "Falkenteller" der Pocahontas vom Wanfrieder Hafen nach Holzminden, wo sie am Freitag, 03. August 2018, um 19:42 Uhr, anlegten und vom "Glasermeister Hilbert" und seiner Frau "Grete" standesgemäß herzlich umarmend empfangen wurden.

Mit einer Kutschfahrt gemeinsam mit dem Glasermeister Hilbert durch den Sollingwald endet die ungewöhnliche historische Reise am Samstag-Nachmittag, 04. August 2018, in Hellental, wo auf einem frühneuzeitlichen Glashüttenstandort des ersten Drittels des 17. Jahrhunderts Werrakeramik gefunden worden war.

 

„Von Wanfried nach Amerika“ – Hellental first!

Glasermeister Hilbert begrüßte vor dem Museum im Backhaus│Hellental gemeinsam mit Captain John Smith die aus nah und fern angereisten Gäste im „Alten Tal der Glasmacher“.

 

Living History

Übergabe des Wanfrieder

"Falkentellers“

an das Museum im Backhaus

durch die

Häuptlingstocher Pocahontas [4]

© Foto: Diana Wetzestein

 

Vor 42 Gästen sprachen rückblickende und zukunftsweisende Grußworte Wolfgang Anders als Samtgemeindebürgermeister Stadtoldendorf-Eschershausen, Hartmut Kumlehn vom Rat der Gemeinde Heinade („Mit dem Teller der Pocahontas kommt ein kleines Stück Weltgeschichte ins Alte Tal der Glasmacher“), Prof. Dr. Ludger Kappen vom benachbarten Förderverein Museum "Grafschaft Dassel".

Vom Aktionsteam sprach Diana Wetzestein als Autorin des ideengebenden Magazins „Wanfried – James Fort und zurück. Der Teller der Pocahontas – über eine Reise der Werra-Keramik“.

Sie verwies dabei auch auf die Bedeutung von „Living History“ im Zusammenhang mit heutiger Museumsarbeit.

Zu den zahlreichen Gästen zählten zudem Vertreter*innen von Arbeitsgruppen des Heimat- und Geschichtsvereins Holzminden mit der Vorsitzenden Marlies Linnemann und Dr. Gotthard Eickhoff als Erster Stadtrat des Magistrat der Stadt Wanfried.

 

Living History

Gruppenbild

vor dem Museum im Backhaus

04. August 2018

© Foto: Diana Wetzestein

Dr. Klaus Weber als Glasermeister Hilbert mit dem überbrachten, kostbaren „Falkenteller der Pocahontas“, Leiter des Museums │ Christel Schulz-Weber als Grete, Frau des Glasermeisters, vom Museumsteam │ Wolfgang Anders mit dem Wanfrieder Magazin „Der Teller der Pocahontas – über eine Reise der Werra-Keramik“, Samtgemeindebürgermeister Stadtoldendorf-Eschershausen │ Franziska Eberhardt, 1. Stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Heinade │ Hartmut Kumlehn, 2. Stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Heinade │ Petra Fesch als Pocahontas - mit einer Filzarbeit mit Falkentellermotiv von Paula Rabius, Hellental │ Peter Lutz als Captain John Smith │ Dr. Gotthard Eickhoff, Erster Stadtrat des Magistrat der Stadt Wanfried

 

Eine wunderbare Geschichte

Rund um die Wanfrieder Irdenware │ "Falkenteller"

Auf historischem Weg ins "Alte Tal der Glasmacher"

In „Der Teller der Pocahontas“ erzählt die "Frau der Feder", die Journalistin Diana Wetzestein aus Wanfried [2], die faszinierenden Lebensgeschichten der Häuptlingstochter Matoaka, die Pocahontas genannt wurde, und die des Wanfrieder Töpfers Hans Möller (1568-1625).

Im Europäischem Jahr des kulturellen Erbes (European Year of Cultural Heritage) lassen Peter Lutz und Petra Fesch mit ihrer historischen Kanutour auf der Werra von Altenburschla bis in die Weser hinein nach Holzminden und Hellental die Geschichte dieser Reise neu aufleben.

 

Living History

Captain John Smith

und Pocahontas

mit ihrem Rindenkanu

Objibwa

auf der Werra

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Living History

Captain John Smith

und Pocahontas

bei der abendlichen

Ankunft

in Holzminden

03. August 2018

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Am Samstag, 21. Juli 2018, landeten Peter Lutz als "Captain John Smith" und Petra Fesch als "Pocahontas" mit ihrem fünf Meter langen Nachbau des Rindenkanus "Objibwa" am Wanfrieder Hafen an.

Dort hatten beide die wertvolle Irdenware des renaissancezeitlichen Wanfrieder "Tellers  mit dem Falkenmotiv“ - eine Nachbildung des Keramiktellers der Pocahontas - in Empfang genommen, die sie dann am Samstag, 04. August 2018, im Museum im Backhaus ⎸Hellental übergaben.

 

Originalgetreue Nachfertigung

Wanfrieder "Teller mit dem Falkenmotiv“

„Teller der Pocahontas“

aus dem Jahr 1605 [1]

Polychrome Werraware

Töpferwerkstatt

„Hinter den Weiden“

Hans Möller (1568-1625)

Keramik-Sonderanfertigung

Kunstkeramikerin

Ursula Wagger

Eschwege

© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Informationen zur Kanutour - Juli/August 2018

 

Magazin „Der Teller der Pocahontas – über eine Reise der Werra-Keramik“

von Diana Wetzestein, freie Journalistin │ Schreibwerkstatt Wanfried, 2. Auflage

In einer spannenden Geschichte lässt die Autorin Matoaka, die Häuptlingstochter der Powhatan-Indianer, besser bekannt unter Pocahontas, über ihr Leben erzählen.

Der Töpfer Hans Möller aus Wanfried erzählt parallel hierzu über sein Leben und das seiner Familie und die Menschen, die er in Wanfried trifft.

„Im Kern dreht sich alles um die berühmteste Keramik der Renaissance, die als Werrakeramik und Wanfrieder Irdenware weltweit bekannt geworden ist.“

 

  • Werra-Rundschau vom 25. Mai 2018: Petra Fesch und Peter Lutz stellen die Geschichte der Wanfrieder Autorin Diana Wetzestein zur Werra-Keramik nach.

 

Täglicher Anzeiger Holzminden (TAH)

  • TAH Nr. 72 vom 26. März 2018, S. 13 │ Hellental/Wanfried. "Falkenteller wird nach Hellental gebracht. Historische Kanutour auf der Weser von Wanfried nach Holzminden / Mit der Kutsche ins Museum im Backhaus." (Müntefering)
  • TAH Nr. 169 vom 23. Juli 2018, S. 13. │ Hellental/Wanfried. "Der Falkenteller ist unterwegs aus Wanfried an der Werra nach Holzminden an der Weser. Dann wird die kostbare Werrakeramik weiter mit der Kutsche bis nach Hellental transportiert. So ist es geplant (der TAH berichtete). Am 4. August soll das Kanu in Holzminden anlegen. Am letzten Sonnabend konnte das Glasmacherehepaar Hilbert und Grete, das im oberen Hellental eine große frühneuzeitliche Waldglashütte betreibt, an der Wanfrieder Schlagd, dem alten Wanfrieder Hafen, aufwändig bemalte Irdenware erwerben und die wertvolle Keramikfracht gut verpackt flussabwärts verschiffen lassen. Dr. Klaus Weber und seine Frau Christel Schulz-Weber vom Heimat- und Geschichtsverein für Heinade, Hellental und Merxhausen schlüpften in historischen Kostümen in die Rollen des Glasmacherehepaares und schickten die Fracht in Nordhessen mit auf den Weg in die Heimat." (Weber/Specht)
  • TAH Nr. 181 vom 06. August 2018, S. 14. │ Holzminden/Hellental. "Happy-End im Tal der Glasmacher. Abenteuerliche Zeitreise endet in Hellental. "Falkenteller" für das Museum im Backhaus." (jbo)

 

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[1] Keramik-Objekt-Nachbildung 05/2018 │ Bei der stilistischen Darstellung eines naturalistischen Tiermotivs in figürlichem Ritzdekor im Fond handelt es sich nicht um eine Falkenart (Falco), sondern um die eines adulten Seeadlers (Haliaeetus albicilla), einem der größten Greifvögel Mitteleuropas, der einst im 16./17. Jahrhundert auch im Gebiet der Werra heimisch war. Mit weit ausgespreizten Schwingen hält der Seeadler mit mächtigem Schnabel in seinen kräftigen Ständern als Beute vermutlich einen aus der Werra gegriffenen Fisch fest. Fünf teilzerlegte Fische mit Gräten umgeben die Greifvogeldarstellung im Fond; fünf Zwischenfelder dürften Wellen der Werra symbolisieren.

[2] Freie Journalistin │ District Managerin QWAPP-Treffurt │ FachwerkAgentur │ Schreibwerkstatt Wanfried.

[3] Hartmut Kumlehn, 2. Stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Heinade in seinem Grußwort.

[4] * 1596 Werowocomoco, USA – † 12. März 1617 Gravesend, England │ Toch