Brühen und Räuchern

Klaus A.E. Weber

 

© Historisches Museum Hellental, Foto: Mechthild Ziemer

 

Waschküche mit Kesselofen und besteigbarem Schornstein

 

Feuerbeton-Kesselofen mit Holzdeckel

Der am Originalstandort vollständig erhaltene, industriell gemauerte Kesselofen der Fabrikmarke Möllhoff Feuerbeton (Hildesheim) ist innen nutzungsabhängig mit herausnehmbarem Kesseleinsatz ausgestattet.

Die aus Emaille und Kupfer gefertigten Kesseleinsätze mit 150 Liter Fassungsvermögen dienten noch bis in die 1960er Jahre als

  • Waschkessel (emaillierter Einsatz)

  • Brühkessel / Schlacht- und Wurstkessel (Kupfereinsatz)

  • Marmelade-Kochkessel (Kupfereinsatz)

Eine Verwendung als Braukessel ist hingegen nicht belegt.

Maße und Gewicht des Kesselofens:

Breite: 830 mm │ Stärke/Tiefe: 200 mm │ Höhe/Länge: 850 mm │ Durchmesser: 780 mm

Gewicht: 250 kg

[hmh Inv.-Nr. 1163

 

∎ Stillgelegter Haushaltsschornstein als „Räucherschrank“

Einschalige Ausführung als besteigbarer Schornstein

  • Einsteigeöffnung am Boden des Schornsteins

  • innenseitig Steigeisen (auch für die Befestigung des Wurststockes)

  • dichter Verschluss durch eiserne Tür und Rahmenfalz

Funktion:

  • senkrechtes Leiten von Rauchgasen

  • Warmräuchern von Fleisch und Rohwürsten

Insbesondere in bäuerlichen Haushalten gilt Räuchern als ein uraltes Konservierungsverfahren, nicht zuletzt auch für eine geschmackliche Nuancierung.

Hierbei werden Fleisch und Würste im Räucherraum beim Warmräuchern maximal 24 Stunden bei Temperaturen von ca. 30-50° C dem Rauch ausgesetzt, beim Heißräuchern entsprechend kürzer.

 

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KreisA HOL 550/3